Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Leserinnen und Leser,

im Folgenden sind Informationen über Aserbaidschan zusammengestellt. Da das Internetangebot diesbezüglich sehr umfangreich ist, haben wir versucht, hier nur das Wichtigste aus dem Blickpunkt Deutschland heraus festzuhalten. Die Zusammenstellung wurde zusätzlich mit Informationen bereichert, die sonst nur bruchteilartig oder auf Deutsch schwer zu finden sind, sie stammen teils von eigenen Recherchen. Dabei wurde größte Mühe gegeben, Objektivität und Unterhaltsamkeit gleichermaßen beizubehalten. Ihre Kommentare, Anregungen und Vorschläge können auf unserem Kontakt-E-Mail oder einfach in unserem Forum hinterlassen werden.

Ihr azeriler.de-Team

 
LANDESINFO

Inhalt:
Grundinformationen
Wirtschaft allgemein
Einreisebestimmungen
Politische Beziehungen Aserbaidschan-Deutschland
Wirtschaftliche Beziehungen Aserbaidschan-Deutschland
Entwicklungspolitische Zusammenarbeit
Kulturelle Beziehungen Aserbaidschan-Deutschland

Aserbaidschan liegt an der Westküste des Kaspischen Meeres und nimmt das südöstliche Gebiet Transkaukasiens (Südkaukasus) ein. Es grenzt im Norden an Rußland und im Nordwesten an Georgien. Im Westen stößt es an Armenien und im Süden an Iran. Zu seinem Territorium gehören weiterhin das autonome Gebiet von Berg-Karabach und die Exklave Nachitschewan, über die eine Grenzstrecke zu der Türkei besteht.
Aserbaidschan liegt an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien (Vorderasien), westlich des Kaspischen Meer zwischen Russland und dem Iran; die Exklave Nachitschewan wird vom Hauptteil durch Armenien getrennt; die Region Berg Karabach ist von Armenien erobert.

 

Erdteil:
Offizieller Name:
Hauptstadt:
Staatsform:
Staatsführung:
Regierungsführung:
Internationale Telefonvorwahl:
Vorderasien, östliche Südkaukasus
Azərbaycan Respublikası
Baku
Präsidiale Republik, Einheitsstaat
Präsident (Ilham Aliyev, seit 2003)
Premierminister (Artur Rasizade)
+994

Staatssymbole:

Weitere Bilder Aserbaidschans in unserer Bildergalerie. Andere einschlägige Webseiten in der Rubrik Links.

 

Grundinformationen

Baku
Aserbaidschan erstreckt sich über mehrere verschiedene Klimazonen. Ein Überblick kann daher nur für das Klima in Baku gegeben werden. Im Sommer (Ende Mai bis Mitte September) herrscht ein warm- bis heißes Klima mit Temperaturen von 35-40°C und mehr sowie weitgehend ohne Niederschläge. Die Winter sind relativ mild (um die 0°C), jedoch weht sehr häufig ein scharfer Wind, der die Temperaturen wesentlich niedriger erscheinen läßt. Der Winter ist auch die Jahreszeit mit den meisten Niederschlägen. Beste Reisezeit für Baku sind daher April bis Juni sowie September/Oktober.

Der orientalischen Tradition des Landes entsprechend gibt es eine Vielzahl kleiner Läden und Basare mit einem großen Angebot von Waren, häufig aus Billigländern und vorwiegend orientalischem Geschmack entsprechend. Die Preise können meistens ausgehandelt werden.

 

Fläche: gesamt: 86 600 qkm, davon 4.400 km² Nagorny Karabach (Berg-Karabach) und 5.500 km² Autonome Republik Nachitschewan.

Städte: Baku (2 Mio. EW), Gandzha (250 000 EW), Sumgait (220 000 EW), (Mingetschaur 75 000 EW).

Politisches System: Präsidialrepublik seit 1995. Verfassung von 1995, zuletzt geändert 2001. Allgemeines Wahlrecht ab 18 Jahre. Nationalrat („Milli Mäclis“) mit 125 Abgeordneten, die alle 5 Jahre gewählt werden. Direktwahl des Staatsoberhauptes ebenfalls alle 5 Jahre.

Unsere Spezialthemen über Aserbaidschan:

 

Wirtschaft allgemein

Mit dem aserbaidschanischen Generalthema Erdöl ist eine viel ältere Geschichte verbunden als man gemeinhin annimmt, denn schon in der Antike waren seine Vorkommen bekannt und auch sein Nutzen, sei es als Konservierungsmittel und Brennstoff oder als Nahrung für die Flammen in den zoroastrischen Feuertempeln, wo der Zarathustra-Kult der reinigenden Wirkung des Feuers huldigte.

Schon im 10. Jahrhundert informierte ein arabischer Historiker Abdulhassan ibn Hossein über die Ölquellen auf den Abscheron Halbinsel in der Nähe von Baku. Im 12. Jahrhundert kam dann ein deutscher Diplomat A.Olearius nach Baku, der auch später die Ölquellen Bakus beschrieb. Im Jahre 1884 wurde zum ersten Mal Stabmethode bei der Bohrung benutzt, danach als „Baku-Methode“ bekannt. In den Jahren 1899-1901 belegte Aserbaidschan mit 11,5 Mio. Tonnen Ölproduktion den ersten Platz in der Welt. Nicht zuletzt dank dem aserbaidschanischen Öl gewann die Sowjet Union im zweiten Weltkrieg den Kampf gegen die national-sozialistische Regierung des Dritten Reichs. 1944 erreichte die Ölproduktion Aserbaidschans mit 22,5 Mio. t seinen Höchststand. Dies machte mehr als 70% des Ölbestandes, das im Krieg von der Sowjetischen Armee aufgebraucht wurde.

 



Im Jahre 1955 wurde in Aserbaidschan die welttiefste Bohrung (4812 m.) durchgeführt. Nach der Abschließung des sog. „Jahrhundert-Vertrags“ über die Ölförderung auf den Ölquellen „Azeri-Chiraq-Gunashli“ im Jahre 1994 sind mehrere ausländische Ölfirmen aus USA, Grossbritanien, Frankreich, Italien etc. auf Ölquellen im aserbaidschanischen Teils des Kaspischen Meeres tätig, die im Jahre 2002 6,5 Mio. Tonnen Öl produzierten. Ab den Jahre 2008 sind die Fördermengen auf ca. 1,0 Mio. Barrel pro Tag gestiegen. Im folgenden möchten wir weitere Informationen über die Aserbaidschanische Wirtschaft zeigen:

Währung: 1 Aserbaidschan-Manat (A.M.) = 100 Gepik (Denomination im Jahre 2006). Kurs (August 2008): 1Euro = 1,20 Manat BSP: 15,64 Mrd. US$, 12,73 Mrd. manat Wachstumsrate des BIP: 34,5 % (2006) BSP/Kopf: 1850 US$ (2006). Anteile am BIP: Landwirtschaft 8,6 %, Industrie 67 %, Dienstleistungen 24,5 % Arbeitslosenquote: 1,2 % (2006) Inflationsrate: 8,3 % Staatseinnahmen: k. A. Einkommensteuer: marginale Steuersatz 35 % Körperschaftsteuer: 27 %, Umsatzsteuer: 18 %, Leistungsbilanz: 1,7 Mrd. US$ Auslandsschulden: 1,5 Mrd. Euro (2005) Schuldendienst (am BIP): 8,2 % (2007) Devisenreserven: 7,3 Mrd. US$.

Landwirtschaft, Rohstoffe, Industrie: Nutzfläche 22,9 %, von der Anbaufläche sind 74,1 % bewässert Produkte: Getreide, Obst, Gemüse, Baumwolle Bewaldet: 11 000 km², jährliche Aufforstung: 130 km² Rohstoffe: Erdöl, Erdgas, Gold, Silber, Eisenerz Wichtige Industriezweige: Erdölförderung und -verarbeitung, Textilien, Chemie, Nahrungsmittel.

Außenwirtschaft: Handelsbilanz 1,73 Mrd. US$ Export: 5,7 Mrd. US$, davon 84,6 % Ölprodukte, 3,58 % Nahrungsmittel, 9,19 % sonstige Rohstoffe (ohne Eisen und NE-Metalle) (2007); Hauptausfuhrländer: Russland (17,6 %), Türkei (10,9 %), Deutschland (8,2 %) (2007); Import: 5,7 Mrd. US$, davon 30,2 % Maschinen, 16 % Nahrungsmittel, 15,5 % sonstige Logistikprodukte; Hauptlieferländer: Russland (17,6 %), Türkei (10,9 %), Germany (8,2 %) (2007).

 

 

Einreisebestimmungen

Deutsche Staatsangehörige benötigen ein Einreisevisum, das vor Antritt der Reise bei einer aserbaidschanischen Auslandsvertretung (etwa in Berlin: Botschaft der Aserbaidschanischen Republik, Hubertusallee 43, 14193 Berlin, Tel: 030-20648063, Fax: 030-21916151) eingeholt werden muss. Reisenden, deren Pässe Visa der "Republik Berg-Karabach" enthalten, wird kein Visum für die Einreise nach Aserbaidschan erteilt. Der Kinderausweis muss generell mit einem Lichtbild versehen sein.

Antrag auf Erteilung eines Visums nach Aserbaidschan zum Downloaden unter:
http://www.azembassy.de/visaantragsformulare.doc

Aktuelles Reisewetter in Aserbaidschan online:
http://www.weltatlas.info/aserbaidschan/wetter/

 

 

Politische Beziehungen Aserbaidschan-Deutschland

Die politischen Beziehungen zwischen beiden Ländern entwickeln sich gut. Deutschland genießt in Aserbaidschan Ansehen und Vertrauen. Aserbaidschan sieht in Deutschland auch mit Blick auf die angestrebte Einbindung in die euroatlantischen Strukturen einen wichtigen europäischen Partner. Als Mitglied der OSZE-Minsk-Gruppe bemüht sich Deutschland um eine friedliche Beilegung des Berg-Karabach-Konflikts. Mit der Initiative der Bundesregierung „Rechtsicherheit und Umweltschutz für den Frieden“ engagiert sich Bundesrepublik Deutschland für den grenzüberschreitenden Abbau von Feindbildern, das gegenseitige Vertrauen und Stärkung der Rechtsicherheit im gesamt sudkaukasischen Gebiet. Auf der EU-Ebene hat die Aufnahme Aserbaidschans in das Programm „Europäische Nachbarschaftspolitik“ (ENP) eine neue Dynamik in die Zusammenarbeit eingebracht, im dessen Rahmen ein besonderer Aktionsplan verabschiedet wurde.

Es besteht ein reger hochrangiger Besucherverkehr. 1995 besuchten die Minister Kinkel und Spranger Aserbaidschan. Staatspräsident Aliyev hielt sich im Juli 1996 zu einem offiziellen Besuch in Deutschland auf und traf am Rande des NATO-Gipfels von Madrid (Juli 1997) mit Bundeskanzler Kohl zusammen. Im Februar 1999 fand ein Besuch von Außenminister T. Sulfugarov in Deutschland statt. Beim OSZE- Gipfel von Istanbul (November 1999) trafen Bundeskanzler Schröder und Staatspräsident Heydar Aliyev zu einer bilateralen Begegnung zusammen. Ministerin Wieczorek-Zeul besuchte im April 2001 die drei südkaukasischen Staaten Aserbaidschan, Georgien und Armenien. Bundesaußenminister Fischer reiste im Mai 2001 nach Aserbaidschan. Der amtierende Präsident Aserbaidschans Ilham Aliyev besuchte Deutschland 2004, 2006 und 2007, letzteres zum Anlass der Deutsch-Aserbaidschanischen Wirtschaftskonferenz in Berlin, wo ein Treffen mit Bundeswirtschaftsminister Glos stattfand. Deutscher Außenminister Steinmeier besuchte Aserbaidschan vom 18. bis zum 19. Februar 2007. Auch besteht ein enger parlamentarischer Besucheraustausch. Im Oktober 2007 hat eine fraktionsübergreifende Delegation der Bundestagsabgeordneten Aserbaidschan besucht.

 

Nützliche Adresse:
Botschaft der Republik Aserbaidschan in Deutschland
Hubertusallee 43
D - 14193 Berlin
Tel.: 030 - 219 16 13, 206 48 063 (Konsularabteilung)
Fax: 030 - 219 16 152, 219 16 151 (Konsularabteilung)
E-Mail: office@azembassy.de; Web: www.azembassy.de

Botschaft der Republik Aserbaidschan in Österreich
Hugelstr.2
A - 1130 Wien
Tel.: +43 - (01) 403 13 22
Fax: +43 - (01) 403 13 23
E-Mail: office@azembvienna.at; Web: www.azembvienna.at

 

Wirtschaftliche Beziehungen Aserbaidschan - Deutschland

Innerhalb der EU ist Deutschland einer der wichtigsten Handelspartner Aserbaidschans. Mit dem Inkrafttreten des Luftverkehrsabkommens und des Investitionsförder- und Schutzvertrags wurden die wirtschaftlichen Beziehungen auf eine vertragliche Grundlage gestellt. Das bilaterale Doppelbesteuerungsabkommen mit der UdSSR wurde durch ein neues Abkommen ersetzt, das am 28.12.2005 in Kraft getreten ist.

Die Beteiligung der Firma Wintershall am Lenkoran-Talysch-Deniz Erdölkonsortium war die bisher größte deutsche Investitionszusage. Nach dem sich abzeichnenden Verzicht auf eine zweite Bohrung wird dieses Engagement jedoch enden. Wintershall bleibt jedoch mit einem Büro in Baku vertreten. Neben Wintershall sind weitere ca. 80 deutsche Unternehmen in Aserbaidschan tätig (Siemens, Berliner Wasserbetriebe, Daimler, Dresdner Bank, Commerzbank, ABB, UP Abfallentsorgung, Sparkassen Finanzgruppe u.a.). Die deutschen Investitionen im Jahre 2006 beliefen sich auf insgesamt 186,5 Mio EUR. Auf einer der wichtigsten überregionalen Messen in Baku „International Caspian Oil & Gas Exhibition“, die jährlich im Juni stattfindet, ist deutsche Wirtschaft immer gut vertreten. Als Ansprechpartner für deutsche Firmen steht der Deutsch-Aserbaidschanische Wirtschaftsförderverein (E-Mail: mail@dawf.com) zur Verfügung.

Hermesausfallbürgschaften werden für Aserbaidschan auf Einzelfallbasis ohne Plafond vergeben, konnten jedoch aufgrund der restriktiven Vergabe aserbaidschanischer Staatsgarantien bisher nur für drei Projekte gewährt werden.

Nach der deutschen Außenhandelsstatistik belief sich das bilaterale Handelsvolumen 2004 auf 411 Mio EUR, 2007 1532 Mio. EUR. Die Einfuhren aus Aserbaidschan (primär Erdöl (-Produkte) betrugen im Jahre 2007 1086 Mio EUR, die Ausfuhren (Elektrotechnik, Nahrungsmittel, Maschinen, KfZ) 446 Mio EUR. Der Gesamtumsatz im Jahre 2007 stieg gegenüber 2006 um 38,2%.

Der wirtschaftliche Austausch zwischen Aserbaidschan und Deutschland steigt stetig. So war das Jahr 2007 durch eine Reihe von Wirtschaftsveranstaltungen gekennzeichnet, z.B. Unternehmerreise nach Aserbaidschan im Mai 2007 organisiert von Bundesagentur für Außenwirtschaft. Auch das Jahr 2008 wird in diesem Sinne fortgeführt: im April traf in Baku die Delegation der DIHK und BMWI zu einem Treffen ein, im Mai fand eine Unternehmerreise der IHK Hannover und Bayern International statt. Für Herbst 2008 sind geplant ähnliche Besuche durch Baden-Württemberg International, sowie durch IHK Dortmund. Dies alles zeigt, dass das Interesse an einem Busieness in Aserbaidschan bei den deutschen Unternehmern beständig hoch bleibt.

 

 

Entwicklungspolitische Zusammenarbeit
Im Rahmen der bilateralen entwicklungspolitischen Zusammenarbeit wurden Aserbaidschan bis zum Jahre 2002 insgesamt 117,29 Mio. Euro bereitgestellt bzw. zugesagt (90,45 Mio. an Finanzieller Zusammenarbeit; 13,8 Mio. an Technischer Zusammenarbeit; 13,04 Mio. an sonstigen Zusagen). Wichtige deutsche Vorhaben betreffen die Landwirtschaft, Förderung der Privatwirtschaft und Kreditwesen, Verbesserung der Infrastruktur, Rechts- und Gerichtsreform sowie ein Studien- und Fachkräftefond. Die künftige Zusammenarbeit wird sich auf den Schwerpunkt "Wirtschaftsreform und Unterstützung der Marktwirtschaft" konzentrieren, so wurden bereits finanzielle und technische Maßnahmen zur Schaffung einer sog. Mikrofinanzbank getroffen. Die Kaukasus-Initiative des BMWI zur Rehabilitierung der Trinkwasserversorgung und Tuberkulosebekämpfung wird auch in Armenien und Georgien durchgeführt. Die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) leistet eine umfangreiche Tätigkeit im Lande. Es laufen regelmäßige Regierungsverhandlungen über die Hilfsmaßnahmen für Aserbaidschan, nächste verhandlungsrunde ist für Oktober 2008 geplant. Im Jahre 2006 wurden insgesamt 14 Mio. EUR Hilfsgelder für die Maßnahmen technischer und finanzieller Zusammenarbeit bereitgestellt. Ferner gewährt Deutschland beachtliche Unterstützung über multilaterale Geber (Europäische Union, Internationale Finanzinstitutionen etc).
 

 

Kulturelle Beziehungen Aserbaidschan - Deutschland

Die kulturellen Beziehungen können an die lange deutsche Siedlungstradition anknüpfen. Angesichts des positiven Deutschlandsbildes in Aserbaidschan bestehen dort hohe Erwartungen an das kulturelle Engagement Deutschlands. Seit 1995 bildet ein bilaterales Kulturabkommen die Grundlage für die bilaterale kulturelle Zusammenarbeit. Das Interesse am Erlernen der deutschen Sprache übersteigt bei weitem die deutschen Förderungsmöglichkeiten. 1998 wurde an der Aserbaidschanischen Universität für Sprachen in Baku ein deutscher Lesesaal mit ca. 8.000 Medieneinheiten eingerichtet, der fachlich durch das Goethe Institut (GI) in Tiflis (Georgien) betreut wird. Die Botschaft führt Deutschkurse für Erwachsene und Jugendliche über die deutsche Sammlungsbewegung "Wiedergeburt" durch. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) vergibt jährlich zahlreiche Stipendien und fördert den Wissenschaftleraustausch. Deutsche Sprache wird darüber hinaus in Baku als Vorbereitung zur Aufnahme eines Studiums in Deutschland (DSH-Standard) unterrichtet. Das Goethe Institut gewährt aserbaidschanischen Hochschulen regelmäßig Bücher- und Ausrüstungsspenden.

Nach umfangreichen Renovierungen mit Unterstützung von Wintershall wurde das deutsch-aserbaidschanische Kultur- und Begegnungszentrum "Kapellhaus" im September 2000 in Baku wiedereröffnet. Als Veranstaltungsort erstklassiger Kulturveranstaltungen, als deutsches Sprachlernzentrum und als Begegnungsstätte der deutschen Minderheit konnte sich das vom Auswärtigen Amt geförderte Haus bereits einen festen Platz in der Kulturszene Aserbaidschans sichern. Die Deutsche Welle strahlt einmal wöchentlich 30 Minuten über den Bakuer Privatsender ANS aus.

Aserbaidschan bekennt sich zur Rückgabe unrechtmäßig erworbener Kulturgüter. Am Rande des OSZE- Gipfels in Istanbul übergab Staatspräsident Aliyev Bundeskanzler Schröder mit Protokoll vom 19.11.1999 zwei im 2. Weltkrieg durch sowjetische Soldaten entwendete Meisterzeichnungen der Bremer Kunsthalle. Die übrigen zwölf Zeichnungen wurden im Juli 2001 in New York an die deutsche Seite zurückgegeben.

Die Intensivierung der kulturellen Beziehungen, insbesondere des Wissenschaftsaustausches wird auch gegenwärtig fortgesetzt. Im Herbst 2007 wurde in Aserbaidschan ein umfangreiches Studienförderprogramm verabschiedet, das vorsieht, Auslandsstudium aserbaidschanischen Jugendlichen zu finanzieren. Im Rahmen dieses Programms wurde im Juni 2008 zwischen Bildungsministerium Aserbaidschans und dem DAAD ein Vertrag abgeschlossen, der die Teilnahme aserbaidschanischen Studierenden an diversen DAAD-Programmen sowie Betreuung der Studenten zum Gegenstand hat. Die Finanzierung wird aus den Mitteln der Aserbaidschanischen Staatsölfonds geleistet. Das Programm biete nach Meinung des DAAD-Vorstandes der aserbaidschanischen Bevölkerung „eine blendende Zukunft“. Jährlich soll 60-70 Jugendlichen in der BRD das Studium antreten.

Das Jahr 2008 wird als Kulturjahr Aserbaidschans in Deutschland gefeiert, im Züge dessen zahlreiche kulturelle Veranstaltungen in verschiedenen Städten Deutschlands organisiert werden (www.kulturjahr-aserbaidschan.de). Konzerte, Ausstellungen, Filmvorführungen, Seminare und Lesungen – dies alles ist im Rahmen des Jahres zu erleben. Das Jahr 2009 wird zum Jahr der Deutschen Kultur in Aserbaidschan erklärt.

 

 


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